Ehrenamt neu gedacht: Wie Beiräte Transformation mitgestalten
Ehrenamt neu gedacht: Wie Beiräte Transformation mitgestalten
Beiräte sind das strategische Rückgrat vieler Organisationen. Wann entfalten sie wirklich Wirkung? Mit dieser Frage beschäftige ich mich seit meiner Wahl zur Sprecherin des Beirats bei WÜMS – Würzburg macht Spaß. Spannend dabei: Erfolgsfaktoren ähneln oft denen von Teams in Unternehmen – und doch gibt es Unterschiede.
Fast 40 % der Bevölkerung engagiert sich ehrenamtlich in den rund 600.000 eingetragenen Vereinen (Stand 2017) in Deutschland. Beeindruckende Zahlen, hinter denen Menschen stehen, die ohne großes Aufheben Verantwortung übernehmen. Ehrenamt ist damit unverzichtbar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gleichzeitig wandelt es sich: Klassische Vereinsstrukturen verlieren an Bindungskraft, während flexible und digitale Formate wachsen. Manche Organisationen profitieren davon, andere kämpfen um Mitglieder.
Auch ich habe Ehrenämter bewusst angenommen, aber ebenso bewusst zurückgegeben.
Mein Orientierungspunkt: Ich engagiere mich dort, wo Ehrenamt Wirkung vervielfacht.
Ob als Sprecherin des Beirats bei WÜMS, Prüfungsvorsitzende & Prüferin für den Fachwirt Büro- und Projektmanagement (IHK), in den IHK-Ausschüssen für Weiterbildung und Handel, Mentorin beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Moderatorin der Corporate Learning Community Mainfranken oder als Teil des Podcast-Redaktionsteams "Buchmacherinnen - Der Podcast der Bücherfrauen" – immer geht es um Austausch, Gestaltung und Vernetzung.
Welche Erfolgskriterien braucht es also zur Mitgestaltung im Beirat?
1. Vielfalt
Unterschiedliche Altersgruppen, Kompetenzen und Hintergründe machen den Beirat lebendig – und zukunftsfähig.
2. Kommunikation & Struktur
Im Ehrenamt sind Zeit, Geld und Personal knapp. Umso wichtiger sind klare Rollen, offene Kommunikation und ein verlässlicher Austausch zwischen Beirat, Vorstand und Geschäftsführung. Als Sprecherin des Beirats sehe ich mich in der Verantwortung, dass das Miteinander gelingt – transparent und vertrauensvoll.
3. Ressourcen & Reflexion
Unterstützende Materialien und Infos, sowie der Blick über den Tellerrand (auch Vernetzung mit anderen Beiräten) erhöhen die Professionalität. Regelmäßige Reflexion hält den Beirat wirksam und lernfähig.
Fazit:
Vereine stehen im Wandel – knappe Ressourcen treffen auf steigende Erwartungen. Ein Beirat ist dabei kein schmückendes Beiwerk oder ein "Schattenvorstand", sondern das Navigationssystem im Veränderungsprozess. Vielfalt, Kommunikation und Reflexion sorgen dafür, dass der Kurs stimmt – und aus Ehrenamt echte Wirkung entsteht.
Praxisimpuls: 3 Fragen für jeden Beirat
1. Sind wir vielfältig genug, um wirklich neue Perspektiven einzubringen?
2. Haben wir klare Rollen, eine offene Kommunikationskultur und digitale Tools für Kommunikation, Dokumentation und Output?
3. Reflektieren wir regelmäßig, ob wir noch auf Kurs sind?
Wer diese Fragen ehrlich beantwortet, legt den Grundstein für innovative Beiratsarbeit mit Wirkung.